Unfallversicherung

Unfallversicherung

Für Nichtberufstätige besonders wichtig
Hat der Versicherte zum Zeitpunkt des Unfalls ein bestimmtes Lebensalter überschritten (meist 65 oder 70 Jahre), leisten viele Versicherer statt der Einmalzahlung eine lebenslange Unfallrente.
Die Unfallversicherung gibt es schon für einen wesentlich geringeren Monatsbeitrag als eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Aus gutem Grund: Sie zahlt nur bei Gesundheitsschäden, die durch einen Unfall verursacht wurden. Doch 90 Prozent aller Fälle von Berufsunfähigkeit gehen nicht auf Unfälle zurück.

Unfallrente

Wichtiges zur Unfallrente

  • Unfallrente als Zusatzoption
    Wenn Sie eine private Unfallversicherung abschließen, können Sie die Unfallrente als Option hinzubuchen. Dabei können Sie einstellen, wie hoch die Unfallrente sein soll.
  • Prämie von Höhe der Unfallrente abhängig
    Je höher die Unfallrente im Invaliditätsfall ausfallen soll, desto stärker steigen die monatlichen Versicherungsprämien.
  • Kein Ersatz für Berufsunfähigkeitsversicherung
    Der Abschluss einer Police mit Unfallrente sollte kein Ersatz für eine Berufsunfähigkeitsversicherung sein, denn sie erhalten diese Rente nicht, wenn Sie aufgrund einer Krankheit nicht mehr arbeiten können oder eine Krankheit hauptverantwortlich für den Unfall war.

Ein schwerer Unfall mit bleibenden Folgen verändert das ganze Leben. Oft können Betroffene nicht mehr arbeiten. Die monatlichen Ausgaben steigen aber um Pflegeleistungen oder nötige Umbauten am Haus. Da die gesetzliche Erwerbsminderungsrente gering ist und die gesetzliche Unfallrente nur bei Unfällen im Arbeitsumfeld gezahlt wird, kann der Abschluss einer privaten Unfallversicherung mit Unfallrente sinnvoll sein.

So finden Sie die beste Unfallrente

Die Unfallrente ist eine Leistung aus der gesetzlichen und/oder privaten Unfallversicherung, wenn Sie aufgrund eines Unfalls arbeitsunfähig werden. Eine gesetzliche Unfallrente erhalten Sie dann, wenn Sie aufgrund eines Arbeitsunfalls, eines Unfalls auf dem Arbeitsweg oder einer Berufserkrankung arbeitsunfähig werden. Die private Unfallrente wird auch nach allen anderen Unfällen gezahlt. Eine Voraussetzung ist, dass Sie zum Zeitpunkt des Unfalls privat unfallversichert waren.

Die Unfallrente ist meist keine automatische Leistung der privaten Unfallversicherung, sondern muss bei Vertragsabschluss explizit gewählt werden. Die Prämien für die private Unfallversicherung fallen dann deutlich höher aus.

Sinnvoll ist eine Unfallrente, wenn Sie einen riskanten Beruf ausüben oder ein gefährliches Hobby betreiben (beachten Sie jedoch, dass die meisten Unfallversicherer den Schutz bei Risikosportarten ausschließen) und keine Berufsunfähigkeitsversicherung besitzen.

Ersetzt nicht die Berufsunfähigkeitsversicherung

Die private Unfallversicherung sollte kein Ersatz für die Berufsunfähigkeitsversicherung sein. Arbeitsunfähigkeiten gehen in bis zu 90 Prozent aller Fälle auf eine Erkrankung zurück und diese deckt eine Unfallversicherung nicht ab. Wer jedoch aufgrund einer Vorerkrankung keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kann, sollte zumindest diesen Schutz sicherstellen.

Die Unfallrente der gesetzlichen Unfallversicherung ist nicht gerade üppig. Sie beträgt maximal zwei Drittel des letzten Bruttogehalts. Wer einen gefährlichen Beruf ausübt und im Ernstfall besser versorgt sein will, sollte ebenfalls über die private Unfallrente nachdenken.

Auszahlung erst nach Gutachten

Der Versicherer entscheidet anhand eines ärztlichen Gutachtens, ob die Unfallrente ausgezahlt wird oder nicht. Die private Unfallrente gibt es in der Regel erst, wenn Sie zu mindestens 50 Prozent invalide sind. Zur Bestimmung des Invaliditätsgrades wird die Gliedertaxe herangezogen. Der Verlust eines Auges wird nach den Empfehlungen des Gsamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft als 50-prozentige Invalidität gewertet.

Beachten Sie jedoch, dass jeder Anbieter seine Gliedertaxe selbst bestimmen kann. Ob Sie Ihrem Beruf trotzdem weiterhin nachgehen können oder nicht, spielt keine Rolle.

Anders als die gesetzliche, wird private Unfallrente ab dem Monat des Unfalls ausgezahlt. Wenn die Arbeitsunfähigkeit erst später festgestellt wird, werden die Leistungen auch rückwirkend gewährt. Sie können bei Versicherungsabschluss festlegen, ob die Rente lebenslang oder bis zum Eintritt der gesetzlichen Altersrente ausbezahlt werden soll. Sollte die Invalidität nur vorübergehend sein, erhalten Sie auch nur für diesen Zeitraum Unfallrente.

Rentenhöhe unabhängig von Invaliditätsgrad

Wie hoch die private Unfallrente ausfällt, wird ebenfalls im Vertrag festgelegt. Je höher die Unfallrente, desto höher die Prämien. Anders als bei der gesetzlichen Unfallrente wirkt sich der Grad der Invalidität nicht auf die Höhe der privaten Unfallrente aus. Sobald Sie die festgelegte Mindestinvalidität überschritten haben, erhalten Sie den vollen Rentenbetrag.

Schritt für Schritt zu Ihrer Unfallrente

Die private Unfallrente ist in der Regel ein Teil der privaten Unfallversicherung. Um diese Leistung einzubeziehen, müssen Sie gegebenenfalls detailliert Auskunft über Ihren Gesundheitszustand geben. Viele Versicherer habe eine Liste mit Krankheiten, die – führen Sie zum Unfall mit Invaliditätsfolge – die Zahlung einer Unfallrente ausschließen.

Ansonsten gelten die gleichen Voraussetzungen wie generell beim Abschluss einer privaten Unfallversicherung:

  • Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein und Ihren dauerhaften Aufenthaltsort innerhalb Deutschlands haben.
  • Pflegebedürftige und geistig behinderte Menschen sind oft aus der Versicherung ausgeschlossen.
  • Manche Anbieter weigern sich auch, Menschen mit Epilepsie oder anderen Krankheiten aufzunehmen, die zu einem erhöhten Unfallrisiko beitragen.

Wenn Sie bereits eine private Unfallversicherung ohne Unfallrente abgeschlossen haben, können Sie diese in vielen Fällen nachträglich hinzufügen. Dazu sind jedoch eine Änderung des Vertrags und eine Anpassung der Prämien notwendig. Wenden Sie sich am besten direkt an Ihren Ansprechpartner bei der Versicherungsgesellschaft.

Auf diese Punkte sollten Sie beim Angebotsvergleich achten

Gliedertaxe Die Invaliditätsgrade für den Verlust von Körperteilen und Sinnesorganen sollten nicht geringer sein als vom Gesamtverband der deutschen Versicherungsgesellschaft empfohlen wird.
Erforderliche Invaliditätsgrad, ab dem Unfallrente ausgezahlt wird Dieser sollte maximal 50 Prozent betragen.
Liste der Erkrankungen, welche die Zahlung ausschließen Sie sollte nicht zu lang sein und vor allem keine weitverbreiteten Krankheiten, sogenannte Volkskrankheiten, wie Herz- und Kreislauferkrankungen, beinhalten.
Anteil, den die Krankheit zum Unfall beitragen muss, damit die Unfallrente verwehrt bleibt Dieser sollte mindestens 50 Prozent betragen.

Prämienhöhe

Wenn Sie sich für eine Unfallrente entscheiden, steigen die Prämien für die private Unfallversicherung. Je höher die Rentenzahlungen ausfallen sollen, desto höher sind auch die regelmäßigen Beiträge. Wie stark die Steigerung im Einzelfall ist, hängt ganz vom Anbieter ab. In der Regel müssen Sie bei einer Unfallrente in Höhe von 1.000 Euro monatlich 50 Prozent höhere Prämien zahlen als bei einer privaten Unfallversicherung ohne Unfallrente.

Außerdem hängt die Prämienhöhe noch ab:

  1. Von Ihrem Beruf: Versicherer teilen Berufe in Risikogruppen ein. Beschäftigte, die vor allem im Büro arbeiten (z. B. Verwaltungsfachangestellte) befinden sich in der Risikogruppe 1. Hochrisikoberufe wie Dachdecker oder Piloten zählen zu den Risikogruppen 5 und 6. Sie zahlen entsprechend höhere Beiträge.
  2. Von Ihrem Alter: Anders als bei privaten Kranken- oder Zusatzversicherungen gilt hier: Je jünger Sie sind, desto höhere Prämien müssen Sie zahlen. Denn wenn Sie bereits in jungen Jahren aufgrund eines Unfalls berufsunfähig werden, muss der Versicherer entsprechend länger Leistungen erbringen.

So gehen Sie vor

Informieren Sie sich zunächst, welche privaten Unfallversicherer eine Unfallrente anbieten. Verschaffen Sie sich in unserem Angebotsvergleich einen Überblick über die verschiedenen Konditionen. Mit dem FinanceScout24 Vergleichsrechner können Sie außerdem noch zusätzliche Angaben machen, um etwa die Selbstbeteiligung zu erhöhen oder zu senken. Fordern Sie bei Bedarf von den jeweiligen Anbietern weitere Informationen an oder vereinbaren Sie ein Beratungsgespräch.

Wenn Sie sich für eine Police entschieden haben, können Sie die Vertragsunterlagen auf der Internetseite vieler Versicherungsgesellschaften oder telefonisch anfordern. Zur Klärung von Detailfragen sollten Sie jedoch das persönliche Gespräch mit einem Vertreter der Versicherung suchen. Machen Sie sich darauf gefasst, dass Sie unter Umständen zu einer ärztlichen Untersuchung aufgefordert werden.

Fragen und Antworten

Wer kann eine Unfallrente in Anspruch nehmen?

Jeder Volljährige mit dauerhaftem Aufenthaltsort in Deutschland, der beim Abschluss einer privaten Unfallversicherung diese Leistung dazu buchen will und an keiner Krankheit leidet, die der Versicherer ausschließt.

Wann wird eine Unfallrente gezahlt?

In der Regel dann, wenn Sie aufgrund eines Unfalls zu mindestens 50 Prozent invalide sind. Aufschluss über den erforderlichen Invaliditätsgrad gibt die jeweilige Gliedertaxe Ihres Versicherers.

Wie wird die Höhe der Unfallrente berechnet? Wer sind die Entscheidungsträger?

Die Höhe der Unfallrente können Sie bei Abschluss der privaten Unfallversicherung selbst festlegen. Über die Auszahlung entscheidet ein ärztliches Gutachten. Ein Mediziner stellt darin fest, bis zu welchem Grad die Funktionsfähigkeit eines Körperteils oder Sinnesorgans nach dem Unfall eingeschränkt ist.

Warum wird die gesundheitliche Beeinträchtigung von der Berufsgenossenschaft anders bewertet als durch das Versorgungsamt?

Diese Frage bezieht sich auf die gesetzliche Unfallrente. Wenn Sie aufgrund eines Arbeitsunfalls, Wegeunfalls oder einer Berufskrankheit Ihrem Beruf nicht mehr nachgehen können, lässt die Berufsgenossenschaft den Grad der Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) feststellen. Wenn Sie länger als 26 Wochen lang eine MdE von mindestens 20 Prozent aufweisen, erhalten Sie von der gesetzlichen Unfallversicherung eine Unfallrente.

Davon unterschieden werden muss die Erwerbsminderungsrente, eine Leistung der Deutschen Rentenversicherung, für die das Versorgungsamt zuständig ist. Dieses legt einen anderen Maßstab an. So erhalten Sie die Erwerbsminderungsrente erst dann, wenn Sie nach einem Unfall oder aufgrund einer Krankheit nur noch weniger als sechs Stunden am Tag arbeiten können. Dies gilt nicht nur für Ihren Beruf, sondern auch für alle anderen Tätigkeiten.

Kann die Unfallrente ausgezahlt werden (z.B. für eine größere Anschaffung)?

Normalerweise wird beim Abschluss einer privaten Unfallversicherung eine Versicherungssumme vereinbart, die im Leistungsfall einmalig ausgezahlt wird. Viele Versicherer gewähren auf Wunsch auch eine einmalige Abfindung der Unfallrenten. Einen Anspruch darauf haben Sie aber nicht – es sei denn diese Option wurde beim Versicherungsabschluss vertraglich festgelegt.

Wird die Unfallrente auch weiter bezahlt, wenn ausländische Arbeitnehmer in ihre Heimat zurückkehren?

Entscheidend ist, dass der ausländische Arbeitnehmer zum Vertragsabschluss seinen dauerhaften Aufenthaltsort in Deutschland hatte. Durch die Zahlung der Prämien hat er seinen Leistungsanspruch erworben. Wo er bei Auszahlung der Unfallrente lebt, spielt keine Rolle.

Welche Leistungen werden bezahlt, wenn ich durch einen Unfall nicht nur erwerbsunfähig, sondern auch pflegebedürftig werde?

Dies spielt bei der privaten Unfallversicherung keine Rolle. Sobald der festgelegte Invaliditätsgrad eintritt, erhalten Sie die Unfallrente in der vereinbarten Höhe. Wenn Sie pflegebedürftig werden, greift in der Regel die gesetzliche oder private Pflegeversicherung.

Sind im Todesfall auch Hinterbliebene durch die Unfallversicherung abgesichert und erhalten somit eine Art Unfallrente?

Sie können in der privaten Unfallrente eine Todesfallleistung vereinbaren. Diese erhalten Ihre Angehörigen in der Regel aber als Einmalzahlung. Die Unfallrente gilt jeweils nur für die versicherte Person. Sie haben jedoch die Möglichkeit, eine Familienversicherung abzuschließen.

Darf man, wenn man Unfallrente bezieht, noch etwas dazuverdienen?

Ja, bei der privaten Unfallrente spielt es keine Rolle, ob Sie tatsächlich berufsunfähig sind oder nicht. Entscheidend ist, dass der im Vertrag vereinbarte Invaliditätsgrad vorliegt.

Wie lange wird die Unfallrente gezahlt?

Auch dies können Sie bei Versicherungsabschluss festlegen. In der Regel gibt es die beiden Optionen: bis zum Lebensende oder bis zum Eintritt der gesetzlichen Rente.

Werden Unfallrenten angepasst an den Prozentsatz, um den sich die Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung ändern?

Nein, die Höhe der Unfallrente wird bei Abschluss der privaten Unfallversicherung festgelegt. Der Auszahlungsbetrag bleibt während des gesamten Bezugsraums gleich und ist unbeeinflusst von der allgemeinen Rentenentwicklung. Schließlich handelt es sich um die Leistung aus einer Privatversicherung und nicht um eine staatliche Leistung.

Weitere Versicherungen für die Gesundheitsvorsorge

  • #
  • A
  • B
  • C
  • D
  • E
  • F
  • G
  • H
  • I
  • J
  • K
  • L
  • M
  • N
  • O
  • P
  • Q
  • R
  • S
  • T
  • U
  • V
  • W
  • X
  • Y
  • Z

#

A

B

C

D

E

F

G

H

I

K

L

M

N

O

P

Q

R

S

U

T

V

W

Z

Alle 2 Wochen Spartipps und News:

Newsletter abonnieren und gratis PDF erhalten!