Wichtiges zum Kredit für Arbeitslose
- Alternativen prüfen
Bevor Sie einen Kredit aufnehmen prüfen Sie unbedingt die Alternativen. Die Agentur für Arbeit ist dazu verpflichtet Ihnen ein Darlehen zu gewähren, sofern Sie in größter Not sind. - Kreditsumme gering halten
Führt kein Weg an einem Arbeitslosenkredit vorbei, sollten Sie die Kreditsumme möglichst gering halten. Denn dies verringert die notwendigen finanziellen Mittel, um den Kredit zu tilgen. - Bürgen hinzuziehen
Um die Chancen auf Kreditgewährung zu erhöhen, sollten Sie möglichst viele Sicherheiten anbieten. Optimal ist ein Bürge, der mit eigenem Einkommen für Ihren Kredit die Bürgschaft übernimmt.
Wer arbeitslos ist und einen Kredit aufnehmen will, muss mit einigen Schwierigkeiten rechnen. Bei einem festen Einkommen ist es problemlos möglich, einen Kredit zu bekommen. Als Arbeitsloser gehört man für Banken allerdings zu einer Risikogruppe, sodass die Chancen auf einen Kredit erheblich sinken – seriöse Alternativen gibt es nur wenige.
Kredit für Arbeitslose – was steckt dahinter?
Raten- oder Konsumentenkredite erfreuen sich großer Beliebtheit. Ob für den Umzug, die Traumreise oder den Autokauf, gerade kleine Darlehenssummen sind schnell und unkompliziert beantragt und nach wenigen Tagen auf dem Konto. Wer über ein geregeltes Einkommen verfügt, wird normalerweise keinerlei Probleme beim Beantragen eines Kredites haben.
Ganz anders stellt sich die Situation für Arbeitslose dar, die sich die Anschaffung verschiedener Konsumgüter kaum leisten können. Ein Kredit wird hier oft dringend benötigt, ist für Personen ohne festes Einkommen allerdings nur schwer zugänglich. Bei seriösen Kreditinstituten stehen die Chancen für einen Kredit schlecht, da Arbeitslose ein erhöhtes Risiko für die Bank darstellen. Allerdings können Sie dieses Risiko minimieren, wenn Sie der Bank gewisse Sicherheiten, wie einen Mitantragsteller oder Bürgen, bieten. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, ein Darlehen der Bundesagentur für Arbeit aufzunehmen.
Für die meisten Kreditanbieter gilt das Einkommen als feste Sicherheit und Grundlage zur Vergabe von Krediten. Zwar erhalten Arbeitslose Arbeitslosengeld I oder II, doch wird dies von der Bank nicht als Einkommen gewertet. Einen Kredit trotz Arbeitslosigkeit erhalten Sie als daher meist nur bei unseriösen Anbietern.
Warnsignale für unseriöse Anbieter beachten
Vorsicht bei unseriösen Angeboten, die Ihnen einen sofortigen Kredit versprechen. Wird vom Kreditvermittler eine Gebühr verlangt oder setzt er den Kauf einer Lebensversicherung oder eines Bausparvertrages voraus, handelt es sich mit Sicherheit um ein unseriöses Angebot. Ebenso sollten Sie bei hohen Zinsen Vorsicht walten lassen.
Wo der Kredit beantragt werden kann
Nur selten werden Kredite für Arbeitslose von gewöhnlichen Kreditinstituten in Deutschland vergeben. Stattdessen gibt es verschieden Anbieter, die auf solche Kreditarten spezialisiert sind. Dort haben Arbeitslose deutlich bessere Chancen, an das gewünschte Geld zu kommen.
Hier stehen zwei Möglichkeiten fernab der gängigen Institute zur Verfügung: Kreditplattformen oder Kreditvermittler. Auf Online-Kreditplattformen verleihen Privatpersonen ihr Geld und bestimmen daher selbst, an wen sie es verleihen. Daher haben hier Arbeitslose gute Chancen, an einen Kredit zu kommen. Kreditvermittler helfen dabei, einen Kreditgeber zu finden, der auch Kredite an Arbeitslose vergibt.
Auch wenn die Kreditangebote auf den ersten Blick verlockend scheinen, sollten Sie unbedingt abwägen, ob der Kredit tatsächlich dringen benötigt wird, etwa wenn bereits bestehende Schulden schnell abgelöst werden müssen. Denn ohne feste Einkommen wird es mehr als schwierig, seriöse Kreditangebote zu finden.
Zudem sollte sich in einer solchen Situation keine zusätzliche finanzielle Belastung aufgehalst werden. Ist kein Job in Aussicht, gestaltet sich die Rückzahlung der Raten als nahezu unmöglich. Gerade bei Kreditangeboten ohne SCHUFA-Auskunft und Bürgen sollten Sie Vorsicht walten lassen, da hier hohe Zinsen und zusätzliche Verbindlichkeiten anfallen.
So finden Sie den passenden Arbeitslosenkredit
Im Normalfall gelten besondere Voraussetzungen für den Antrag eines Kredits. Dazu zählen:
- Einkommen
Angestellte mit einem regelmäßigen Lohn oder Gehalt können der Bank die Sicherheit bieten, dass der Kredit zurückgezahlt werden kann. Schwieriger wird das bei Rentnern, befristeten Arbeitsverhältnisse oder wenn sich der Antragsteller noch in der Probezeit befindet. - Bonität
Wer einen Kredit aufnehmen will, sollte eine gute Bonität aufweisen, d.h. keine negativen SCHUFA-Einträge haben. Ist hier etwa ein abweichendes Zahlungsverhalten bei früheren oder laufenden Kreditverträgen negativ vermerkt, kann das zu einer Ablehnung führen.
Da Arbeitslose insbesondere den ersten Punkt nicht erfüllen können, fehlen der Bank Sicherheiten als Grundlage für die Kreditvergabe. Um ohne geregeltes Einkommen einen Kredit zu erhalten, müssen andere Sicherheiten vorgelegt werden, die die Chance auf einen Kredit deutlich erhöhen können.
Mitantragsteller oder Bürge
Da durch das Arbeitslosengeld und Hartz IV eine uneingeschränkte Zahlung der monatlichen Raten kaum sichergestellt werden kann, stimmen die meisten Banken einem Kreditantrag nur dann zu, wenn ein Mitantragsteller oder Bürge in Erscheinung tritt. Vor der Aufnahme sollte allerdings der Unterschied zwischen Bürgschaft und Mitantragschaft geklärt werden:
- Bürgschaft
Bei der Bürgschaft handelt es sich um einen Vertrag zwischen einem Bürgen und der Bank eines Dritten. Der Bürge verpflichtet sich durch den Vertrag, für die Verbindlichkeiten einzustehen und somit die Forderungen der Bank gegen den Hauptschuldner zu sichern. Der Bürge haftet mit seinem ganzen Vermögen – eine Bürgschaft ist demnach ein sehr risikobehaftetes Rechtsgeschäft. Da ein Bürge nur verlangt wird, wenn die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers nicht ausreicht, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Bürge tatsächlich einspringen muss. Um als Bürge zu fungieren, muss eine sehr gute Bonität nachgewiesen werden. - Mitantragschaft
Ein Mitantragsteller hat selbst ein eigenes Interesse an der Aufnahme eines Kredites und wird als gleichberechtigter Partner im Vertrag aufgeführt. Daher darf er ebenso über Auszahlung und Verwendung des Kredites entscheiden. Im Gegensatz zu einem Bürgen muss der Mitantragsteller nicht nur für die Kreditschulden einstehen, wenn der Kreditnehmer nicht mehr zahlen kann, sondern kann von der Bank sofort in Anspruch genommen werden. Akzeptiert wird ein Mitantragsteller von der Bank nur, wenn er ein eigenes Einkommen als Sicherheit vorweisen kann.
Weitere Kreditsicherheiten
Eventuell lässt sich die Bank durch weitere Sicherheit vom Kreditwunsch überzeugen. Neben einem Bürgen oder Mitantragsteller können vorhandene Sicherheiten wie ein Auto oder eine Immobilie oder die Abtretung von Forderungen genannt werden. Allerdings interessieren sich Banken meist nur für solche Sicherheiten, wenn Sie ein Einkommen oberhalb der Pfändungsgrenze vorweisen können.
Beleihung der Lebensversicherung
Haben Sie eine Lebensversicherung, kann es bei einem kurzfristigen Geldengpass sinnvoll sein, diese mit einem sogenannten Policendarlehen zu beleihen. Die Zinssätze dafür sind in der Regel günstiger als bei einem Ratenkredit, doch sollten Sie bei einem langfristigen Bedarf über den Verkauf der Versicherung nachdenken. Das Darlehen können Sie entweder von Ihrem Versicherer oder von Banken erhalten. Ein Vorteil ist, dass in der Regel auf eine SCHUFA-Auskunft verzichtet wird.
Arbeitslosenkredit ohne SCHUFA möglich
Ein Kredit ohne SCHUFA ist zunächst einmal ein Kredit, der ohne Prüfung der SCHUFA-Einträge vergeben wird. Stattdessen dienen Eigenauskünfte und Einkommensnachweise als Sicherheit. Dabei handelt es sich meist um Kreditangebot aus der Schweiz, da dort ein solches Verfahren zur Schuldenauskunft nicht vorgeschrieben ist. Das bedeutet allerdings nicht, dass auf eine Prüfung der Bonität verzichtet wird. So wird es für Arbeitslose auch in diesem Fall schwer, einen Kredit zu erhalten. Zwar gehen Banken aus dem Ausland bei der Bewertung der Sicherheiten etwas großzügiger vor, doch lassen sie sich dies mit hohen Zinsen bezahlen.
Schritt für Schritt zum Arbeitslosenkredit
Bevor Sie einen Kredit als Arbeitsloser stellen, sollten Sie sich bewusst machen, dass eine zusätzliche finanzielle Belastung in Ihrer Situation zu weiteren Problemen führen kann. Überlegen Sie sich daher gut, wie notwendig der Kredit ist.
- Kreditsumme gering halten
Gibt es keine andere Möglichkeit als die Aufnahme eines Kredites, sollte Sie die Kreditsumme so gering wie möglich halten. - Alternativen prüfen
Versuchen Sie außerdem, bei der Agentur für Arbeit ein zweckgebundenes Darlehen zu erhalten, falls Sie sich in einer ernsthaften Notsituation befinden. - Bürgen angeben
Damit Ihre Chancen auf einen Kredit steigen, sollten Sie außerdem einen liquiden Bürgen finden. Dieser sollte sich bewusst sein, dass er mit der Bürgschaft ein hohes Risiko eingeht. Dasselbe gilt für einen Mitantragsteller, der im Falle eines Zahlungsverzugs die Raten tragen muss. - Haushaltsrechnung aufstellen
Stellen Sie außerdem eine Haushaltsrechnung auf, in der Sie alle Lebensunterhaltungskosten aufführen. Die Differenz aus Einkommen und Lebensunterhaltungskosten ist die Summe, die Sie zur Tilgung der Rate aufbringen können. - Kreditvergleich durchführen
Vergleichen Sie verschiedene Kreditangebote miteinander, indem Sie die gewünschte Darlehenshöhe, Laufzeiten und Höhe der monatlichen Rate zur Berechnung heranziehen. - Online-Antrag stellen
Haben Sie so einen passenden Anbieter gefunden, können Sie den Antrag sofort online stellen. Fehlende Unterlagen müssen nach der Antragsstellung per Post nachgereicht werden. Bei privaten Anbietern müssen meist keine Einkommensnachweise vorgelegt werden.
Alternativen zum Kredit für Arbeitslose
Für den klassischen Kredit für Arbeitslose gibt es einige Alternativen, die in speziellen Einzelfällen sinnvoller sein können. Prüfen Sie deshalb vorher genau, welche Form für Sie am ehesten in Frage kommt.
Arbeitslosenkredit vom Arbeitsamt
Unter bestimmten Voraussetzungen ist es möglich, ein Darlehen der Agentur für Arbeit zu erhalten. Diese haben den Vorteil, dass sie zinslos sind und Sie nur den geliehenen Betrag zurückzahlen müssen. Ein großer Nachteil ist allerdings, dass nicht jedem dieser Kredit bewilligt wird. Eine Voraussetzung ist zunächst, dass Sie Arbeitslosengeld I beziehen. Als Empfänger von Arbeitslosengeld II können Sie auch ein Darlehen beantragen, doch ist hierfür die ARGE zuständig.
Ob Sie einen Kredit erhalten, ist eine Ermessenssache des Sachbearbeiters. Grundsätzlich ist die Arbeitsagentur bei der Vergabe von Darlehen eher zurückhaltend. Zudem sind diese Darlehen immer zweckgebunden. Benötigen Sie etwa für die Aufnahme eines neuen Jobs ein Auto, kann Ihnen die Arbeitsagentur für die Anschaffung Geld leihen. Ebenso wenn Haushaltsgeräte defekt sind und eine Reparatur Ihr Budget sprengen würde.
Verpflichtung zur Hilfe in größter Not
Die Agentur für Arbeit ist verpflichtet, Ihnen in größter Not zu helfen, wenn Sie diese glaubhaft darlegen können. Der Kredit zielt darauf ab, Ihnen zielgerichtet aus dieser Situation zu helfen. In der Regel fallen die Kreditsummen eher gering aus und bewegen sich in einem Rahmen von 150 bis 400 Euro, bei der Anschaffung eines Autos können Sie auch darüber liegen.
Kautionsbürgschaft
Ein Umzug ist immer mit hohen Kosten verbunden und ohne Einkommen ist es kaum möglich, die Kosten für die Kaution der neuen Wohnung aufzubringen. Nur unter bestimmten Voraussetzungen springt hier die ARGE mit einem Darlehen ein. Eine Alternative kann hier eine Kautionsbürgschaft sein. Der Vermieter erhält statt der Kaution eine Bürgschaftsurkunde, für die der Mieter einen Jahrbeitrag entrichtet. Diese Möglichkeit besteht grundsätzlich auch für Arbeitslose, insofern Sie keine negativen SCHUFA-Einträge haben.
Kredit von Privat
Bevor Sie einen Kreditantrag stellen, sollten Sie versuchen, das Geld im Familien- und Bekanntenkreis zu leihen - also einen Kredit von Privat aufzunehmen. Zum einen erhalten Sie keinen SCHUFA-Eintrag, zum anderen fallen keine bis wenige Zinsen an. Auf einen schriftlichen Vertrag sollten allerdings beide Parteien bestehen. Haben Sie einen kreditwürdigen Mitantragsteller, kann dieser den Kredit auch allein beantragen, da er ihn zu wesentlich besseren Konditionen erhält. Er leiht Ihnen wiederum das Geld und für Sie fallen somit nicht die schlechten Kreditkonditionen eines Arbeitslosenkredits an. Haben Sie eine Job gefunden, kann der Kredit auf Sie umgeschrieben werden.
Fragen und Antworten
Was muss ich als Arbeitsloser beim Antrag auf einen Kredit beachten?
Wer als Arbeitsloser einen Kredit beantragt, sollte unbedingt beachten, dass sich eine weitere finanzielle Belastung nicht förderlich auf seine Situation auswirkt. Zudem werden Arbeitslosenkredite nur zu schlechten Konditionen angeboten, mit denen sich Kreditgeber vor dem erhöhten Risiko schützen. Unseriöse Angebote sind keine Seltenheit, achten Sie insbesondere darauf, dass der Abschluss des Kredits keinen Kauf einer Lebensversicherung oder eines Bausparvertrages voraussetzt.
Wann lohnt sich ein Arbeitslosenkredit für mich?
Ein Arbeitslosenkredit sollte nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn sich die finanzielle Situation durch einen Job in absehbarer Zeit ändert. Andernfalls kann die Ratenzahlung zu einer finanziellen Belastung führen, die für den Kreditnehmer kaum zu stemmen ist. Zudem sollte der Kredit nur aufgenommen werden, wenn er wirklich notwendig ist, etwa um alte Schulden abzulösen.
Wo kann ich mich für einen Kredit für Arbeitslose beraten lassen?
Beratung finden Sie zum einen im Internet, zum anderen können Sie sich direkt an die Kreditgeber (Banken oder private Anbieter) wenden. Auch ein Kreditvermittler kann Ihnen bei der Auswahl eines Kredites behilflich sein. Bei einem Arbeitslosenkredit der Agentur für Arbeit müssen Sie sich an Ihren Sachbearbeiter wenden.
Wie bekomme ich einen Arbeitslosenkredit?
Den Arbeitslosenkredit müssen Sie bei dem jeweiligen Anbieter beantragen. Ihre Chancen erhöhen sich deutlich, wenn Sie Sicherheiten vorweisen können, etwa durch einen Bürgen oder einen Mitantragsteller.
Wer vergibt Arbeitslosenkredite?
Arbeitslosenkredite werden meist über Kreditplattformen, Kreditvermittler oder ausländische Banken (etwa aus der Schweiz) vergeben. Bei einer gewöhnlichen Bank ist es meist deutlich schwieriger, ohne Einkommen einen Kredit zu bekommen.
Sind Arbeitslosenkredite ohne SCHUFA teurer?
Einen Arbeitslosenkredit ohne SCHUFA zu erhalten, ist kaum möglich, da hier der Nachweis einer sehr guten Bonität vorgelegt werden muss. Banken aus der Schweiz oder Liechtenstein verzichten oft auf die Prüfung der SCHUFA-Einträge, da es sich bei der Schufa um eine deutsche Einrichtung handelt, und sind bei der Bewertung von Sicherheiten großzügiger. Die Kredite sind für die Banken daher deutlich risikoreicher, sodass die Zinsen entsprechend höher sind.