Die Strompreisentwicklung zeigte von 1998 bis 2000 nach unten
Im Frühjahr 1998 waren sich alle sicher: Die Strompreise werden in Zukunft stark sinken. Denn mit dem neuen Energiewirtschaftsgesetz war die Liberalisierung des Strommarktes eingeläutet worden. Die Abschaffung des Monopols auf dem Telefonmarkt kurz zuvor hatte Preissenkungen von bis zu 70 Prozent bewirkt. Daher galt es als ausgemacht, dass die Strompreisentwicklung einen ähnlichen Weg gehen würde. Zunächst schienen sich diese Prognosen zu bestätigen. Bis zum Jahr 2000 sanken die Strompreise für private Verbraucher. Bezahlte ein Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3500 kWh im Jahr 1998 durchschnittlich 50 Euro pro Monat, musste der gleiche Haushalt im Jahr 2000 nur noch 41 Euro monatlich bezahlen (Quelle: BDEW).
Die Strompreisentwicklung beendete ihre Talfahrt im Jahr 2000
Die Hoffnung auf weiter sinkende Strompreise erhielt im Jahr 2000 einen Dämpfer. Zum einen gingen einige der neuen Stromversorger, die in den neuen Markt eingetreten waren, in Konkurs – unabhängig von der Strompreisentwicklung. Schuld daran war sowohl das noch unbekannte Marktumfeld als auch die fehlenden staatlichen Regelungen für den Stromanbieterwechsel. Zum anderen ging in dieser Zeit eine beispiellose Welle der Konsolidierung durch den Strommarkt. Viele regionale Versorger wurden zu großen Unternehmensverbänden zusammengefasst, aus denen die „Energieriesen“ wie etwa E.ON hervor gingen. Hinzu kamen höhere Steuern in mehreren Bereichen: Die Einführung der Ökosteuer, die Förderung Erneuerbarer Energien und die erhöhte Mehrwertsteuer. Dies alles hatte keine guten Auswirkungen auf die Strompreisentwicklung. Die Preise begannen zu steigen und die Strompreisentwicklung kehrte sich um.
Im 21. Jahrhundert erscheint die Strompreisentwicklung unaufhaltsam
Der Musterhaushalt, der im Jahr 2004 durchschnittlich 708 Euro im Jahr bezahlt hat, muss im Jahr 2014 für die gleiche Strommenge rund 1,132 Euro bezahlen (Quelle: Verivox-Verbraucherpreisindex). Die Strompreisentwicklung zeigt also eine Preissteigerung von rund 60 Prozent in den vergangenen zehn Jahren. Dies gilt allerdings nur für private Verbraucher. Die Strompreisentwicklung für Industriekunden ist anders verlaufen. Großabnehmer bezahlten im Jahr 2010 nur rund 9 Prozent mehr als im Jahr 1998. Die gestiegenen staatlichen Abgaben können also nicht allein für die drastische Strompreisentwicklung bei den Privatkunden verantwortlich gemacht werden. Insgesamt gehört Deutschland zu den europäischen Ländern mit den höchsten Strompreisen. Im Jahr 2009 bezahlten Deutsche durchschnittlich 14 Prozent mehr als in anderen europäischen Ländern (Quelle:eurostat).
Was können Verbraucher gegen die Strompreisentwicklung tun?
Obwohl das Strompreisniveau für private Verbraucher in Deutschland immer weiter ansteigt, sind die Verbraucher angesichts der Strompreisentwicklung nicht machtlos. Denn auf dem deutschen Strommarkt kämpfen weit über 1.000 Stromanbieter um die Gunst der Kunden. Mit dem Strompreisvergleich bei Verivox kann schnell und einfach festgestellt werden, ob es günstigere Angebote gibt und sich ein Stromanbieterwechsel lohnt. Durch den regelmäßigen Wechsel zum günstigsten Stromanbieter können Verbraucher der unaufhaltsam scheinenden Strompreisentwicklung entgehen.