Kredit Umschuldung

Umschuldung

So schulden Sie Ihren Ratenkredit um

  • Überprüfen Sie die Konditionen Ihres aktuellen Kredits
    Bringen Sie die wesentlichen Kennzahlen Ihres bestehenden Kredits in Erfahrung. Konkret sind das der effektive Jahreszins (wichtigstes Kriterium!), die Restlaufzeit (in Monaten) sowie die monatliche Tilgungsrate. Die notwendigen Informationen finden Sie normalerweise in Ihrem Tilgungsplan. Falls Sie die entsprechenden Zahlen nicht vorliegen haben – fragen Sie bei Ihrer Bank nach
  • Errechnen Sie die Vorfälligkeitsentschädigung
    Ob überhaupt eine Vorfälligkeitsentschädigung (Strafzahlung) anfällt und wie hoch sie ist, kann von Kredit zu Kredit unterschiedlich sein. Sehen Sie in den Vertragsbedingungen nach, wie das in Ihrem Fall geregelt ist – oder fragen Sie die Bank. In jedem Fall gilt für Verträge, die vor dem 11. Juni 2010 geschlossen wurden, eine dreimonatige Kündigungsfrist.
  • Berechnen Sie Ihre Restschuld
    Nun sollten Sie errechnen, ob und wie viel Geld Sie durch eine Umschuldung auf einen neuen Kredit genau sparen. Dafür benötigen Sie die Kennzahlen Ihres bestehenden Kredits – also den effektiven Jahreszins, die Restlaufzeit in Monaten und die monatliche Tilgungsrate. Hier finden Sie eine einfache Beispielrechnung.
  • Schulden Sie um
    Wenn Sie ein verbindliches Kreditangebot haben, mit dem Sie im Vergleich zu Ihrem bestehenden Ratenkredit Geld sparen – dann zögern Sie nicht, sondern nehmen Sie die Chance wahr. Eine Option ist, das Angebot Ihrer Hausbank vorzulegen und zu fragen, ob sie Ihnen bei einer Umschuldung ähnlich günstige Konditionen anbietet. In manchen Fällen wird die Bank darauf eingehen. Sollte sie Ihnen allerdings nicht entgegenkommen, dann wechseln Sie den Anbieter.

Mit einer Umschuldung können Sie Ihren alten, teuren Kredit unter bestimmten Umständen durch einen neues, zinsgünstiges Darlehen ablösen. Vor allem bei Baufinanzierungen, Ratenkrediten und Dispokrediten kann sich dieser Schritt lohnen. Je nach Höhe Ihrer noch ausstehenden Schulden („Restschuld“) sind Einsparungen von einigen hundert oder – bei größeren Immobilienkrediten – sogar einigen tausend Euro möglich.

Doch beachten Sie: Nicht alle Kreditformen können Sie problemlos umgeschuldet werden. Ist ein Darlehen zweckgebunden, wie etwa ein Autokredit, funktioniert die Umschichtung in aller Regel leider nicht. Sofern Ihr alter Kredit nicht für etwas Bestimmtes gedacht war, können Sie ihn jedoch mit einem neuen ablösen. Die Baufinanzierung stellt hier eine Ausnahme dar.

Warum lohnt sich eine Umschuldung?

Den ersten Faktor, warum sich eine Kreditumschuldung lohnt, haben wir bereits erwähnt – das gesunkene Zinsniveau. Laut Bundesbank-Zahlen ist zum Beispiel die durchschnittliche Zinshöhe für einen Konsumentenkredit mit ein- bis fünfjähriger Laufzeit seit 2010 von 5,67 Prozent auf 4,77 Prozent gesunken. Dieser Vergleich zeigt für sich allein bereits, warum sich eine Umschuldung für Sie auszahlen kann.

Darüber hinaus gibt es aber noch zwei weitere Effekte, die Ihnen zugutekommen.

  1. Wenn Sie Ihren Umschuldungskredit bei einer günstigen Onlinebank abschließen, sparen Sie normalweise noch deutlich mehr, als es die gesunkenen Durchschnittszinsen nahelegen.
  2. Je kürzer die Laufzeit, desto niedriger der Zins. Wenn Sie Ihren alten Kredit zum Beispiel vor sechs Jahren abgeschlossen haben und dieser Kredit eine zehnjährige Laufzeit hat – dann reicht Ihnen bei der Umschuldung ein neuer Kredit mit vierjähriger Laufzeit. Das senkt den Zinssatz weiter.

So viel können Sie durch eine Umschuldung sparen

  • Ihr alter Kredit hat eine Restlaufzeit von 36 Monaten. Der effektive Jahreszins beträgt 8,5 Prozent, die monatliche Tilgung 400 Euro. Daraus ergibt sich eine Restschuld von 12.729,88 Euro.
  • Ein neuer Anbieter bietet Ihnen einen Kredit über die benötigten 12.729,88 Euro zu einem effektiven Jahreszins von nur noch 6,5 Prozent an. Die Laufzeit soll ebenfalls bei 36 Monate liegen.
  • Daraus ergibt sich, dass Sie mit der Umschuldung 393,07 Euro sparen. Selbst wenn davon noch eine maximale Vorfälligkeitsentschädigung von einem Prozent des Restschuld (127,30 Euro) abgehen sollte, liegt Ihre Ersparnis immer noch bei 265,77 Euro.

Kann ich meinen Kredit so einfach kündigen?

Für Sie als Kreditnehmer ist die Umschuldung eine Chance – für Ihre Bank ist sie ein Problem. Schließlich hat die Bank mit den Zinseinnahmen für die gesamte Laufzeit kalkuliert. Wenn Sie Ihren alten Kredit vorläufig tilgen, muss die Bank das Geld wieder anlegen, indem sie einen neuen Kredit vergibt. Da das allgemeine Zinsniveau aber, wie beschrieben, gesunken ist, bringt das neue Darlehen der Bank geringere Erträge als das alte.

Natürlich wissen die Banken um diesen Mechanismus. Um die vorzeitige Umschuldung zu erschweren, verlangen sie für die Kündigung eines Kredits darum in aller Regel eine Art Strafzahlung. Der Fachbegriff dafür lautet Vorfälligkeitsentschädigung. Für unterschiedliche Kreditarten gelten unterschiedliche Vorfälligkeitsregelungen.

Baufinanzierungen zum Beispiel unterliegen einer mehrjährigen Zinsbindung. Das Darlehen noch während dieser Phase abzulösen, rechnet sich fast nie, weil die Vorfälligkeitsentschädigung zu hoch ist. Läuft die Zinsbindung aber aus, brauchen Sie gar keine Entschädigung mehr zu bezahlen. Entsprechend können Sie mit einer Umschuldung leicht einen hohen dreistelligen oder gar niedrigen vierstelligen Betrag einsparen.

Bei Ratenkrediten wiederum gilt es einen wichtigen Stichtag zu beachten – nämlich den 11. Juni 2010. An jenem Tag trat die europäische Verbraucherkreditlinie in Kraft, die den gesetzlichen Rahmen für quasi sämtliche Konsumentenkredite zwischen 200 Euro und 75.000 Euro absteckt. Für Ratenkredite, die nach diesem Datum abgeschlossen wurden, dürfen Banken nur noch eine Entschädigung von maximal einem Prozent der ausstehenden Restschuld verlangen. Damit zahlt sich die Umschuldung häufig trotz der „Strafzahlung“ aus. Für Verträge, die vor dem 11. Juni 2010 abgeschlossen wurden, gelten keine gesetzlichen Obergrenzen.

Der neue Gläubiger muss dann zudem über die folgenden Punkte unterrichtet werden:

  • Wie steht es um Ihre Bonität?
  • Was wollen Sie mit dem neuen Kredit finanzieren?

Ihre Bank wird vor der Vergabe von Krediten in jeden Fall überprüfen, ob Sie Schulden haben. Weiß das Kreditinstitut allerdings von Ihrer geplanten Umschuldung, ist im Vorfeld klar: In Zukunft wird ein Gläubiger wegfallen. Aus diesem Grund ist es wichtig, der Bank mitzuteilen, dass mit dem neuen Kredit eine Umschuldung angestrebt wird.

Kann ich meinen Dispokredit umschulden?

Der Dispokredit ist eigentlich dazu da, kurzfristige finanzielle Engpässe auszugleichen – bis nach ein paar Tagen oder Wochen die nächste Gehaltsüberweisung kommt und das Girokonto wieder im Plus notiert. Bisweilen kommt es aber vor, dass sich die Disposchulden langsam auftürmen und aus ein paar Hundert Euro plötzlich 1.000 und 2.000 Euro werden.

Für den Verbraucher kann das richtig schmerzhaft werden. Denn trotz des allgemeinen Zinstiefs verlangen viele Banken für den „Dispo“ zwischen zehn und 15 Prozent Zinsen – bei einer Schuld von 2.000 Euro sind das aufs Jahr gerechnet 200 bis 300 Euro.

Das Gute: Mit einem Ratenkredit können Sie nicht nur einen alten Ratenkredit, sondern problemlos auch Ihren Dispokredit ablösen. Der Zinsvorteil ist häufig enorm. Denn selbst wenn Sie mit Ihrem Girokonto im Minus sind, muss das nicht unbedingt heißen, dass die Bank Ihre Kreditwürdigkeit negativ einschätzt.

Je nach persönlicher Bonität bieten Ihnen Banken einen 2.000-Euro-Ratenkredit mit zweijähriger Laufzeit momentan zu weniger als fünf Prozent an – im Vergleich zum „Dispo“ sinkt die Zinsbelastung also deutlich. Zudem dürfen Sie einen Dispokredit jederzeit ablösen. Es fällt also in keinem Fall eine Vorfälligkeitsentschädigung an.

Ein kleines Manko des Ratenkredits im Vergleich zum Dispokredit ist die geringere Flexibilität – denn die monatlichen Zinsraten müssen Sie bedienen. Dieser vermeintliche Nachteil hat aber auch sein Gutes: Im Wissen um die fixen monatlichen Raten fällt es vielen Verbrauchern leichter, ihre Schulden abzutragen, als wenn die Rückzahlung im „Dispo“ scheinbar „freiwillig“ erfolgt. Zudem hat der Ratenkredit einen festen Zinssatz, während der ohnehin höhere Dispozins unter Umständen weiter steigen kann.

Wie löse ich meine Baufinanzierung ab?

Bei einem Immobilienkredit gelten andere Regeln als bei einem Ratenkredit. So fallen Baufinanzierungen nicht unter die EU-Verbraucherkreditlinie – was zur Folge hat, dass es keine Ein-Prozent-Deckelung für die Vorfälligkeitsentschädigung gibt. Stattdessen gilt bei Immobilienfinanzierungen eine sogenannte Zinsbindung, die den Kreditnehmer in den ersten Jahren de facto an seine Bank fesselt.

Umso interessanter wird es für Sie, sobald die vertragliche Zinsbindung ausläuft. Denn dann können Sie bei der Suche nach einer Anschlussfinanzierung mitunter vierstellige Summen sparen. Das liegt erstens an den hohen Beträgen, in denen es in der Baufinanzierung geht. Der zweite Grund sind die langen Laufzeiten, wodurch sich das momentane Zinstief noch stärker bemerkbar macht (laut Bundesbank ist der durchschnittlich Zins für ein fünf- bis zehnjähriges Immobiliendarlehen seit 2004 von 4,96 Prozent auf 2,31 Prozent gefallen).

Und drittens: Wenn Sie die Schulden für Ihr Haus schon seit Jahren abbezahlen, dann gehört Ihnen ein großer Teil der Immobilie inzwischen selbst – und nicht mehr der Bank. Entsprechend besser ist Ihre Bonität, was den Zinssatz weiter sinken lässt. So ist bei einer Anschlussfinanzierung über fünf bis zehn Jahre ein Zinssatz von unter zwei Prozent inzwischen völlig normal.

Kündigungsfrist für Zinsbindung prüfen

Die Länge der Zinsbindung wird vertraglich geregelt. Doch wenn Sie mit Ihrer Bank zum Beispiel eine 15-jährige Zinsbindung vereinbart haben, steht Ihnen gemäß § 489 Abs. 1 Nr. 2 BGB nach zehn Jahren eine einseitige Kündigungsfrist zu. Angesichts des momentanen Zinsniveaus sollten Sie davon Gebrauch machen.

So finden Sie eine günstige Anschlussfinanzierung

  1. Haben Sie im Blick, wann Ihre vertraglich festgelegte Zinsbindung ausläuft bzw. wann Sie bei extremen langen Zinsbindungen von § 489 profitieren können.
  2. Beginnen Sie frühzeitig, sich mit den aktuellen Kreditbedingungen für Baufinanzierungen vertraut zu machen. Zwei bis vier Monate, bevor die Zinsbindung Ihres bestehenden Immobiliendarlehens endet, sollten Sie beginnen, den Markt zu sondieren. Holen Sie dazu ein Umschuldungsangebot Ihrer eigenen Bank ein. Vergleichen Sie dieses mit den Offerten anderer Anbieter. Hierbei hilft Ihnen unser Baufinanzierungsrechner.
  3. Wechseln Sie den Anbieter, sofern Ihnen Ihre Hausbank nicht ähnlich gute Konditionen anbietet wie die günstigsten Banken im Vergleich. Gebühren dürfen für den Wechsel keine erhoben werden. Kosten fallen lediglich für die Abtretung der Grundschuld an – sie liegen im Falle eines Bankenwechsels bei 0,1 bis 0,2 Prozent der Grundschuld. Um so viel Geld sollte der neue Anbieter also in jedem Fall günstiger sein, damit sich der Wechsel bezahlt macht.

Kann ich auch mehrere Kredite umschulden?

Neben der niedrigeren Zinsbelastung kann die Umschuldung auch einen weiteren Zweck erfüllen – nämlich Ordnung in die eigenen Finanzen zu bringen. Häufig kommt es vor, dass Verbraucher nicht nur einen, sondern mehrere Konsumentenkredite nebeneinander laufen haben. Wenn dann noch das Girokonto ins Minus rutscht, droht der Überblick über die eigenen Verbindlichkeiten verloren zu gehen. In solchen Fällen kann eine Umschuldung nicht nur Zinsen sparen, sondern auch Orientierung geben.

Sie sollten dabei allerdings in jedem Fall beachten, dass für unterschiedliche Kreditverträge unterschiedliche Vorfälligkeitsregeln gelten können. Daher müssen Sie für jeden Ihrer Altkredite die mögliche Entschädigungszahlung errechnen und in die Gesamtkalkulation einbeziehen.

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