Stromverbrauch berechnen – Stromfresser im Haushalt aufspüren
Die Strompreise (kWh) steigen seit Jahren an und stellen eine Dauerbelastung für Millionen Haushalte dar. Dabei lässt sich der Stromverbrauch oft durch kleine Eingriffe im Haushalt spürbar senken und somit bares Geld sparen. Um den Stromverbrauch im eigenen Haushalt zu senken, sollte man sich zunächst eine Übersicht über den Ist-Zustand verschaffen. Denn hat man erst einmal die größten Stromfresser entlarvt, die den Hauptanteil des Stromverbrauchs in kWh verursachen, kennt man auch die Quellen mit dem höchsten Einsparpotenzial beim Stromverbrauch.
Haushalte (unabhängig von der Haushaltsgröße) mit einem intelligenten Stromzähler können den anfallenden Stromverbrauch minutiös mit verfolgen. Der Urheber für einen erhöhten Stromverbrauch lässt sich in diesem Fall schnell ausmachen. Etwas aufwendiger wird das Ganze bei Haushalten, die noch über einen herkömmlichen Stromzähler verfügen. Um in diesem Fall den Stromverbrauch der einzelnen elektrischen Geräte zu berechnen, sollte man ein Strommessgerät anschaffen. Dieses kann man in jedem Baumarkt für meist unter 20 Euro erwerben und auch bei vielen örtlichen Versorgern ausleihen. Damit lässt sich schnell ermitteln, welchen Stromverbrauch ein Gerät im Betrieb und im ausgeschalteten Zustand verursacht.
Stromkosten: Typische Haushaltsgeräte mit erhöhtem Stromverbrauch
In einem Standardhaushalt gibt es diverse Geräte, die grundsätzlich für einen erhöhten Stromverbrauch verantwortlich sind. Zu den üblichen Verdächtigen gehören hierbei Gefriergeräte, Kühlschränke, Geschirrspülmaschinen, Glühlampen, Computer, Herde und Backöfen sowie nahezu sämtliche Geräte aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik. Wie man den Stromverbrauch und die Stromkosten dieser teilweise unverzichtbaren, elektronischen Geräte reduzieren kann, verrät unser Ratgeber zum Thema Energiesparen im Haushalt.
Stromverbrauch im Haushalt senken mit neuen Haushaltsgeräten
Auch wenn manche Haushaltsgeräte unverwüstlich erscheinen und selbst nach 10 oder 20 Jahren noch immer tadellos funktionieren, sollte man zur Senkung des Stromverbrauchs dennoch eine Anschaffung neuer Haushaltsgeräte in Erwägung ziehen. Denn beispielsweise eine 15 Jahre alte Waschmaschine oder ein ebenso alter Kühlschrank verursachen einen wesentlich höheren Stromverbrauch, als ein modernes Gerät. Den mitunter hohen Anschaffungspreis hat man durch die eingesparten Verbrauchskosten in einigen Jahren wieder drin. Bei einer Neuanschaffung sollte man auf die Energieeffizienz achten. Bei den meisten Geräten gibt darüber das EU-Label Auskunft.
Falsch abgerechneter Stromverbrauch durch defekten Zähler
Sollte der angegebene Stromverbrauch in kWh und die damit verbundenen Stromkosten auf der Jahresabrechnung innerhalb eines Jahres stark ansteigen, ohne dass neue Geräte im Haushalt angeschafft wurden, sollte man den Stromzähler überprüfen. Hierzu genügt es, alle elektronischen Geräte vom Netz zu trennen und den aktuellen Zählerstand zu notieren. Anschließend schließt man ein Strommessgerät an ein beliebiges Gerät an und nimmt dieses in Betrieb. Die auf dem Messgerät angezeigte verbrauchte Strommenge (Verbrauch in kWh) sollte nun, mit dem zuvor notierten Zählerstand addiert, den neuen Stand des Stromzählers ergeben. Stimmen die Werte für den Stromverbrauch in kWh nicht überein, sollte man das örtliche Eichamt und seinen Stromversorger informieren.
Der Stromverbrauch steigt mit der Haushaltsgröße
Dass der Stromverbrauch mit der Größe des Personenhaushalts steigt, ist selbstverständlich. Der Wechsel von der Single- zur gemeinsamen Wohnung mit dem Partner oder gar die Gründung einer Familie lassen die Stromkosten im Haushalt über die Jahre stetig steigen.
Stromspiegel für Deutschland
Wer unsicher ist, ob der Verbrauch für seinen Haushalt noch im Normalbereich liegt oder sich mit Stromspartipps nicht einiges einsparen ließe, kann sich zunächst an Durchschnittswerten orientieren, beispielsweise am Stromspiegel für Deutschland, der jährlich erstellt wird. Im Stromverbrauchsrechner von Verivox wählen Verbraucher einfach die Anzahl der Personen im Haushalt aus, um anhand des durchschnittlichen Jahresverbrauchs in kWh den Tarifvergleich für den eigenen Haushalt zu starten.
Stromverbrauch von 1 Person
Da in der Regel auch in einem 1-Personen-Haushalt mehrere große Elektrogeräte, etwa Kühlschrank, Waschmaschine und Herd, vorhanden sind, ist der Verbrauch pro Kopf deutlich höher als in einem Mehrpersonen-Haushalt – denn diese Geräte sind dort in den allermeisten Fällen ebenfalls nur einmal vorhanden. Je nachdem, ob das Warmwasser elektrisch erhitzt wird, liegt der durchschnittliche Jahresverbrauch zwischen 1.500 und etwas über 2.000 Kilowattstunden. Der Verivox-Rechner vergleicht den Stromverbrauch eines 1-Personen-Haushalts auf der Basis von 2.000 kWh/Jahr.
Stromverbrauch von 2 Personen
Da die Wohnung eines 2-Personen-Haushalts üblicherweise größer ist als die eines Singles und zwei Personen häufig bestimmte Geräte parallel nutzen �� zum Beispiel Fernseher und Computer –, steigt der Stromverbrauch bei 2 Personen im Haushalt deutlich an – er verdoppelt sich jedoch nicht. Schließlich wird ein Paar kaum zwei Waschmaschinen, Trockner, Kühl- und Gefrierschränke besitzen. In einem Mehrpersonenhaushalt macht es auch einen Unterschied, ob es eine elektrische Warmwasserbereitung gibt. Wird zum Erhitzen des Wassers Strom benötigt, können Verbraucher mit etwa 3.500 kWh/Jahr rechnen – andernfalls sind es etwas weniger.
Stromverbrauch von 3 Personen
Beim Stromverbrauch von 3 Personen orientiert sich der Rechner von Verivox ebenfalls eher am oberen Durchschnittswert und rechnet mit 4.250 Kilowattstunden (kWh) jährlich. Zwar macht es einen Unterschied, ob es sich um eine Dreier-WG oder eine Familie mit kleinem Kind handelt. In welcher Konstellation ein Haushalt aber tatsächlich weniger Strom verbraucht, lässt sich gar nicht so leicht sagen. Lebt ein Kleinkind in der Wohnung, schlucken Nachtlicht, Babyphone, häufige Bäder und eine Waschmaschine, die praktisch ohne Unterlass läuft, viel Strom. Leben hingegen drei Studenten zusammen, hat vermutlich jeder einen Computer – und nutzt ihn auch regelmäßig.
Übrigens: Die Stromkosten in einem Mehrfamilienhaus sind meistens geringer als in einem Einfamilienhaus. Schließlich kommen dann noch Rasenmäher, Garagenbeleuchtung und weitere Dinge hinzu, die in einer Wohnung nicht benötigt werden beziehungsweise für die ein Haushalt nicht allein aufkommen muss.
Stromverbrauch von 4 Personen
Die meisten 4-Personen-Haushalte bestehen aus Familien mit zwei Kindern. Ihr Stromverbrauch hängt stark vom Alter der Kinder ab und kann daher über die Jahre stark schwanken. Für Babys und Kleinkinder beispielsweise benötigen Eltern elektrische Geräte, die relativ viel Strom verbrauchen. Mit der Einschulung sinken die Stromkosten pro Haushalt dann meist etwas. Teenager allerdings nutzen regelmäßig bis intensiv diverse elektrische Geräte wie Smartphone, Tablet, Laptop oder Spielekonsole – was den Stromverbrauch deutlich steigen lässt. Verivox kalkuliert den Stromverbrauch von 4 Personen daher mit 5.000 kWh/Jahr.
Eine genaue Aussage über die Einsparmöglichkeiten erhalten Stromkunden bei einem Tarifvergleich jedoch nur, wenn sie den Jahresverbrauch der letzten Stromrechnung eingeben. Gerade bei Familienzuwachs sind die vorgeschlagenen Werte für einen Musterhaushalt zur Orientierung jedoch sehr geeignet.
Stromkosten durch Anbieterwechsel senken
Auch bei gleichbleibendem Stromverbrauch in kWh lassen sich die Stromkosten im Haushalt oft durch einen Wechsel des Stromanbieters senken. Je nach Ausgangstarif und Region lassen sich durch einen Wechsel mehrere hundert Euro im Jahr einsparen, die man beispielsweise in neue Geräte mit geringerem Stromverbrauch investieren kann. Welcher Anbieter in Ihrer Region den günstigsten Strom liefert, zeigt Ihnen unser Stromrecher. Hierfür benötigt man lediglich den Stromverbrauch pro kWh und die eigene Postleitzahl. Sollte man den eigenen Verbrauch in kWh nicht kennen, gibt der Stromrechner einen geschätzten Verbrauch vor. Dieser wird als durchschnittlicher Verbrauch für die gewählte Haushaltsgröße gewählt. Haushalte profitieren, unabhängig von der Haushaltsgröße, von einem niedrigeren Strompreis in kWh (Kilowattstunden). In Kombination mit einem reduzierten Stromverbrauch pro kWh, lässt sich hier für jeden Haushalt viel Geld sparen.