Günstige Kredite erhalten
- Verwendungszweck angeben
Kredite mit festem Verwendungszweck sorgen dafür, dass der Zinssatz günstiger ausfällt. Dies liegt am Ausfallrisiko, das die Bank besser bewerten kann. Geben Sie deshalb immer einen festen Verwendungszweck an, falls dies möglich ist. - Laufzeit beachten
Wählen Sie die Laufzeit mit Bedacht! Denn: Je länger ein Kredit läuft, desto länger müssen Sie auch Zinsen zahlen. Bei einer kurzen Laufzeit ist die Tilgungsrate zwar höher, aber dafür zahlen Sie weniger Zinsen. - Teure Kredite umschulden
Haben Sie einen oder mehrere Kredite zu einem Zeitpunkt abgeschlossen als das Zinsniveau noch höher war? Nutzen Sie die Möglichkeit einer Umschuldung und sichern Sie sich günstigere Zinsen. Beachten Sie hier allerdings die Kosten für eine Vorfälligkeitsentschädigung. - Angebote vergleichen
Akzeptieren Sie nicht das erste Kreditangebot Ihrer Hausbank, sondern vergleichen Sie unbedingt unterschiedliche Angebote. Hierfür können Sie den kostenlosen und unverbindlichen Kreditrechner von FinanceScout24 nutzen.
Größere Anschaffungen wie ein Auto oder gar eine Immobilie sind für die meisten Menschen nicht auf einen Schlag aus eigener Tasche zu finanzieren. Für solche – und viele andere – Fälle vergeben die Banken Kredite. Doch wie findet man die günstigsten Kredite – und woran erkennt man überhaupt einen günstigen Kredit?
Wann ist ein Kredit günstig?
Um zu erkennen, wann ein Kredit wirklich günstig ist, muss man zunächst einmal wissen, welche Faktoren bei einem Kredit wichtig sind. Hierzu zählen:
- Kreditzinsen (Zinssatz)
- Laufzeit
- Verwendungszweck
- Sicherheiten
- Unter Umständen: Zinsbindungsfrist
Der Zinssatz ist sicherlich einer der wichtigsten Faktoren, denn er bestimmt, wie viel der Kredit Sie im Jahr kostet. Entscheidend ist hier übrigens der Effektivzins (manchmal auch effektiver Jahreszins genannt) und nicht der Nominal- beziehungsweise Sollzins. Beim Effektivzins werden nämlich sämtliche Kostenfaktoren des Kredits berücksichtigt, beispielsweise ein verzögerter Tilgungsbeginn. Mit Hilfe des Effektivzinses lassen sich Angebote gut vergleichen, da er die tatsächlichen jährlichen Kosten des Kredits widerspiegelt. Ebenfalls sehr wichtig ist die Laufzeit, der Zeitraum also, über den Sie den Kredit zurückzahlen.
Da es sich bei den meisten Kreditangeboten um Ratenkredite handelt, ergibt sich aus der Laufzeit – zusammen mit der Auszahlungssumme und dem Zinssatz – die monatliche Rate. Da es sich hierbei um eine errechnete Größe handelt, die von mehreren Faktoren abhängt, ist die Monatsrate nicht in der Liste oben aufgeführt. Die Monatsrate ist aber eine äußerst wichtige Größe, da sie die effektive monatliche Belastung angibt.
Der für den Kredit festgelegte Verwendungszweck ist ebenfalls für die Kosten wichtig. Entscheiden Sie sich für einen regulären Konsumentenkredit ohne Zweckbindung, wird Ihnen die Bank höhere Zinsen berechnen als beispielsweise für einen Baukredit. Der Grund hierfür ist, dass die Bank bei einem festgelegten Verwendungszweck das Ausfallrisiko besser einschätzen kann und es daher insgesamt als niedriger einstuft.
Sicherheiten für Kredite werden meist nur bei sehr hohen Kreditsummen verlangt – umso wichtiger ist es hier, dass Sie sich finanziell nicht überschätzen. Sind Sie nämlich irgendwann nicht mehr in der Lage, die Kreditraten zu zahlen, wird sich die Bank zur Begleichung der Restschuld bei den Sicherheiten bedienen. Da es sich hierbei in der Regel um sichere Geldanlagen oder Immobilien handelt, trifft der Verlust die Kreditnehmer meist doppelt hart.
Die Zinsbindungsfrist spielt normalerweise nur dann eine Rolle, wenn Sie günstige Kredite für den Hauskauf oder Hausbau suchen. Hier sind die Laufzeiten nämlich so lange, dass die Banken nicht bereit sind, den Zinssatz über die gesamte Laufzeit festzuschreiben. Stattdessen wird er für einen gewissen Zeitraum vereinbart, danach verhandeln Sie im Rahmen der Anschlussfinanzierung Teile der Kreditbedingungen neu.
Wann also ist ein Kredit günstig? Generell lässt sich natürlich sagen, dass der Zinssatz möglichst nicht über dem allgemeinen Zinsniveau für Kredite liegen sollte – letztlich ist die Bewertung eines Kredits aber immer sehr individuell. Zudem unterscheiden sich die Konditionen in den verschiedenen Bereichen sehr stark – die Zinssätze für Baukredite sind beispielsweise meist niedriger als die bei Konsumentenkrediten. Eine allgemeingültige Aussage darüber, wann ein Kredit günstig ist, lässt sich daher kaum machen.
Insgesamt betrachtet haben sich die Zinsen für Kredite in den letzten 15 Jahren – von einigen Schwankungen abgesehen – allerdings kontinuierlich nach unten bewegt, sodass Kredite derzeit äußerst günstig sind.
So bekommen Sie noch günstigere Kredite
Für günstige Kredite ist ein Vergleich der Angebote unerlässlich, beispielsweise mit Hilfe des Kreditrechners von FinanceScout24, denn nur so findet sich das Kreditangebot, das bei allen Konditionen am besten zu den eigenen Vorstellungen passt. Hier spielt der Verwendungszweck eine große Rolle, denn die Bedingungen für eine günstige Gebrauchtwagen-Finanzierung sehen ganz anders aus als die für einen günstigen Immobilienkredit.
Ebenfalls sehr wichtig ist natürlich Ihre persönliche Situation, insbesondere Ihr regelmäßiges Einkommen. Daran bemisst die Bank nämlich – unter anderem – Ihre finanzielle Leistungsfähigkeit, anhand derer sie entscheidet, ob und zu welchen Konditionen sie Ihnen ein Kreditangebot macht.
Zusätzlich bieten sich Ihnen verschiedene Möglichkeiten, die Kreditbedingungen zu Ihren Gunsten zu beeinflussen:
- Sicherheiten anbieten
Bieten Sie der Bank Sicherheiten (etwa eine Kapitallebensversicherung oder die Eintragung einer Grundschuld bei einer Eigentumswohnung), auch wenn diese keine verlangt, wirkt sich das positiv auf die Vertragsbedingungen und damit auf die Gesamtkosten des Kredits aus. Gerade bei kleineren Konsumentenkrediten, bei denen die Rückzahlung aufgrund der kurzen Laufzeit meist kaum gefährdet ist, bietet sich diese Variante an. - Zweiten Kreditnehmer finden
Eine weitere Möglichkeit, die Kreditkosten zu senken, ist die Benennung eines zweiten Kreditnehmers. Dieser haftet gemeinsam mit Ihnen für die Rückzahlung der Kreditsumme, zudem verfügt er in der Regel über ein eigenes Einkommen, sodass die Bank das Ausfallrisiko wesentlich niedriger einschätzt. Um möglichen Problemen aus dem Weg zu gehen, sollten Sie diese Varianten allerdings nur wählen, wenn der zweite Kreditnehmer ebenfalls vom Kredit profitiert – wie beispielsweise der Ehepartner oder ein Geschäftspartner. - Bürgen suchen
Eine Abwandlung des Kreditpartners ist der Bürge – hier benennen Sie eine Person, die die Rückzahlung des Kredits übernehmen muss, falls Sie als Kreditnehmer nicht mehr dazu in der Lage sind. Da der Bürge das volle Risiko trägt, ohne einen Nutzen vom Kredit zu haben, ist diese Variante nur in Ausnahmefällen empfehlenswert – denn selbst die besten Absichten schützen nicht vor Arbeitslosigkeit oder gar Erwerbsunfähigkeit. - Sondertilgungen vereinbaren
Neben den oben genannten Möglichkeiten gibt es noch eine recht einfache Variante, die Kreditkosten zu senken: Sondertilgungen. Vereinbaren Sie beim Vertragsabschluss beispielsweise kostenlose Sondertilgungen in Höhe von bis zu zehn Prozent der Kreditsumme, können Sie jedes Jahr den entsprechenden Betrag zusätzlich tilgen, ohne dass die Bank dafür eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen darf. Haben Sie also etwas Geld übrig (oder rechnen Sie während der Laufzeit mit einer größeren Geldsumme) können Sie so die Laufzeit des Kredits verkürzen und Zinskosten sparen.
Günstige Kredite für Beamte
Da Beamte kaum kündbar sind und somit über ein sehr sicheres Einkommen verfügen, erhalten sie bei Banken in der Regel besonders günstige Konditionen über den Beamtenkredit. Zudem sind die Anbieter häufig bereit, auch höhere Kreditsummen ohne Sicherheiten auszuzahlen.
Tipps zum Kosten senken
Bei Abschluss eines Kreditvertrags wird häufig eine Kreditausfallversicherung – auch Restschuldversicherung genannt – angeboten. Diese übernimmt die Rückzahlung des Kredits, sollte der Kreditnehmer ohne eigenes Verschulden nicht mehr in der Lage sein, die monatlichen Raten zu übernehmen. Die ist beispielsweise der Fall, wenn der Kreditnehmer durch einen Unfall erwerbsunfähig wird, unverschuldet gekündigt wird oder verstirbt.
Da eine solche Versicherung allerdings mit recht hohen Kosten verbunden ist, sollte sie in der Regel nur bei hohen Kreditsummen und langen Laufzeiten abgeschlossen werden, etwa bei der Immobilienfinanzierung.
Die richtige Laufzeit
Grundsätzlich gilt: Je länger ein Kredit läuft, desto länger zahlen Sie Zinsen. Daher ist ein Kredit mit langer Laufzeit bei gleicher Kreditsumme immer teurer als ein Kredit mit kurzer Laufzeit. Sie sollten aus diesem Grund immer eine möglichst kurze Laufzeit wählen – achten Sie dabei aber auch auf die Höhe der monatlichen Rate. Wählen Sie die Laufzeit nämlich zu kurz, können Sie sich eventuell die Monatsrate nicht mehr leisten.
Umschuldung: Profitieren von der Zinsentwicklung
Haben Sie einen Kredit zu einem Zeitpunkt abgeschlossen, an dem das Zinsniveau sehr hoch war, können Sie bei fallenden Zinsen durch eine Umschuldung profitieren. Sie kündigen in diesem Fall den Kreditvertrag und nehmen bei einer anderen (oder auch der kreditgebenden) Bank ein neues Darlehen in Höhe der Restschuld auf, mit dem Sie den alten Kredit abbezahlen. Zwar verlangt die Bank in diesem Fall eine Vorfälligkeitsentschädigung, dennoch kann sich diese Variante bei entsprechend gefallenem Zinsniveau lohnen, insbesondere, da die Entschädigung bei Ratenkrediten auf ein Prozent der Restschuld begrenzt ist.
Die Einsparungen lassen sich am leichtesten anhand eines Beispiels verdeutlichen. Folgende Bedingungen werden zugrunde gelegt:
- Kreditsumme: 15.000 Euro
- Nominalzins bei Abschluss: 4 Prozent
- Laufzeit: 6 Jahre
- Sondertilgungen: Bis zu 10 Prozent kostenlos
Nach zwei Jahren bleibt eine Restschuld von 10.393,60 Euro. Ist das Zinsniveau inzwischen auf zwei Prozent gefallen, bestehen nun die folgenden beiden Möglichkeiten:
Daten | Rückzahlung des ursprünglichen Kredits | Umschuldung |
---|---|---|
Schulden nach zwei Jahren Kreditlaufzeit | 10.393,60 Euro | 10.393,60 Euro |
Kosten für Umschuldung | – | 88,94 Euro |
Zinszahlungen für Restlaufzeit | 870,93 Euro | 429,95 Euro |
Gesamtkosten für Restlaufzeit | 870,93 Euro | 518,89 Euro |
Sie würden in diesem Beispiel durch die Umschuldung also über 300 Euro an Zinskosten sparen, zudem würde die monatliche Rate geringfügig niedriger ausfallen. Übrigens: Im Rahmen einer Umschuldung lassen sich auch mehrere Kredite zu einem neuen Kredit zusammenfassen.
Eine günstige Autofinanzierung finden
Beim Autokredit gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Zunächst einmal handelt es sich um einen zweckgebundenen Kredit, die ausgezahlte Summe muss also tatsächlich für den Kauf oder die Instandsetzung eines Fahrzeugs verwendet werden. Zudem verlangen die meisten Banken, dass das Fahrzeug als Sicherheit für den Kredit dient, daher verbleibt der zweite Teil der Zulassungsbescheinigung oft bei der Bank. Gelegentlich wird sogar die Bank bis zur vollständigen Bezahlung des Kredits als Eigentümer des Autos eingetragen. Diese Bedingungen haben allerdings auch zu Folge, dass Autokredite in der Regel relativ günstig sind.
Die Automarke oder der Autotyp - zum Beispiel bei einer Wohnmobil-Finanzierung - hat nur indirekt Einfluss auf die Konditionen: Die Hausbanken einiger Hersteller bieten teilweise sehr günstige Konditionen für die Finanzierung, manche verlangen sogar weder eine Anzahlung noch Zinsen. Bei solchen Angeboten können die normalen Geschäftsbanken natürlich nicht mithalten. Die Gründe für die teils extremen Unterschiede bei den Konditionen sind vielfältig. So sind etwa die Gewinnmargen bei Neufahrzeugen so groß, dass die Hersteller selbst bei für sie ungünstigen Kreditkonditionen zumindest noch kostendeckend arbeiten können – Geschäftsbanken haben diesen Vorteil nicht. Zudem versuchen die Hersteller über günstige Angebote Kunden langfristig an ihre Marke zu binden. Darüber hinaus wirkt jedes verkaufte Fahrzeug als Werbung für die Marke.
Grundsätzlich gilt beim Autokredit, wie auch bei jedem anderen Kredit: Je schneller er abbezahlt ist, desto geringer sind die Kosten. Insofern sollten Sie stets bemüht sein, den Kredit möglichst bald abzulösen. Das gilt übrigens auch bei einer Null-Prozent-Finanzierung, bei der ja keine Zinszahlungen anfallen. Denn sollte der Wagen durch einen Unfall zerstört werden, müssen Sie weiterhin die monatlichen Raten zahlen und zusätzlich ein neues Fahrzeug anschaffen, was eine erhebliche finanzielle Belastung bedeutet.
Ob bei der Rückzahlung auch kostenlose Sondertilgungen möglich sind, ist von Vertrag zu Vertrag verschieden. In der Regel können solche Tilgungsmöglichkeiten aber vor Vertragsabschluss vereinbart werden. Schließt die Bank kostenlose Sondertilgungen aus, kann es allerdings unter Umständen trotzdem sinnvoll sein, den Kredit mit einer größeren Summe komplett zurückzuzahlen – Sie sollten hier die Strafzahlungen den noch ausstehenden Zinszahlungen gegenüberstellen.